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Ein Jahr CanG – Auswirkungen auf Strafverfolgung in Berlin

Seit dem Inkrafttreten des Konsumcannabisgesetzes (CanG) am 1. April 2024 hat sich die rechtliche Situation für Konsumierende in Berlin deutlich verändert. Die Kleine Anfrage des Abgeordneten Vasili Franco (Bündnis 90/Die Grünen) sowie die Antwort des Berliner Senats vom 17. April 2025 liefern erstmals belastbare Zahlen zur praktischen Umsetzung – insbesondere zur Entwicklung der polizeilich registrierten Delikte im Zusammenhang mit Cannabis.

Rückgang bei Besitz- und Eigenanbau-Delikten

Im Zeitraum vom 1. April 2024 bis 31. März 2025 wurden in Berlin 2.303 Straftaten im Zusammenhang mit Cannabis registriert. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch 8.431 Fälle, ein Rückgang um rund 73 %. Der Rückgang betrifft vor allem klassische Konsumdelikte wie Besitz und Eigenanbau.

Der Berliner Senat führt diesen Rückgang auf die veränderte Rechtslage sowie die inzwischen geschärfte Anwendungspraxis zurück. Der in § 36 CanG geregelte Umgang mit Eigenbedarf wird zunehmend akzeptiert und in der polizeilichen Praxis berücksichtigt.

Gleichbleibende Zahlen bei Handelsdelikten

Im Gegensatz dazu ist bei den Straftaten im Zusammenhang mit unerlaubtem Handel keine nennenswerte Veränderung erkennbar. Diese bleiben weitgehend konstant, was darauf hindeutet, dass der illegale Handel trotz Legalisierung weiterhin aktiv ist – insbesondere in Bezirken ohne legal erreichbare Strukturen.

Unsere Bewertung

Für unsere Mitglieder bedeutet diese Entwicklung vor allem: mehr Rechtssicherheit beim Eigenanbau, beim gemeinschaftlich organisierten Bezug in Anbauvereinen sowie beim Besitz im
privaten Rahmen. Gleichzeitig zeigt sich, wie notwendig der flächendeckende Aufbau von

Anbauvereinigungen und Modellprojekten ist, um legalen Zugang auch praktisch zu ermöglichen und den Schwarzmarkt weiter zurückzudrängen.

Als CSC Berlin e.V. setzen wir uns weiterhin dafür ein, dass:

  • Anbauvereine rechts- und genehmigungssicher arbeiten können
  • Konsumierende Zugang zu legalen, gemeinschaftlich organisierten Versorgungsstrukturen erhalten
  • und Prävention nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern auch praktisch gelebt wird.
  • Wir begleiten unsere Mitglieder und die Berliner Stadtgesellschaft beim Aufbau dieser neuen
  • Strukturen transparent, sozial und gemeinwohlorientiert.

Die vollständige Anfrage und Senatsantwort sind öffentlich einsehbar unter:

Drucksache 19/22209 – Schriftliche Anfrage Vasili Franco vom 1. April 2025, Antwort vom 17. April 2025

Direktlink zur Anfrage und Antwort (PDF, parl. dokumente Berlin)

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Pressemitteilung CSC Berlin e.V. 03.07.2024

Aufruf an alle Gründungsinteressierten aus Berlin und Brandenburg Liebe Mitglieder, liebe Gründungsinteressierte, wie einige von euch bereits in unserem Sondernewsletter gelesen haben,