High high ihr Lieben,
ein bewegtes und ereignisreiches Jahr liegt hinter uns. Das Cannabisgesetz (CanG) ist nun ein Jahr alt – und endlich möchten wir euch ein Update geben: Was ist mit dem CSC Berlin passiert, wie steht es um uns, und wie geht es weiter?
Rückblick auf ein herausforderndes Jahr
Zuerst ein dickes Sorry, dass ihr so lange nichts von uns gehört habt. In den letzten Monaten hatten wir leider mit einer Reihe unerwarteter interner und externer Probleme zu kämpfen. Zeitweise war nicht einmal klar, ob und wie der CSC überhaupt weiter bestehen kann. Denn trotz Inkrafttreten des CanG im vergangenen Jahr blieben die konkreten Vorgaben auf Landesebene lange unklar. Erst zum 1. November 2024 erließ der Senat von Berlin entsprechende Verwaltungsvorschriften und richtete die notwendigen behördlichen Strukturen für die Bearbeitung der 21 bis dahin schon eingereichten Anbauanträge ein.
Als wäre das allein nicht schon Herausforderung genug, bekamen wir im Herbst letzten Jahres noch zusätzlich die fristlose Kündigung und sofortige Nutzungsuntersagung für die von uns bis dahin genutzten Flächen am Alexanderplatz, aufgrund angeblicher öffentlichkeitswirksamer Instrumentalisierung des Objektes für unsere Themen und Anliegen. Das bedeutete für uns, dass uns unsere Büro- und Orga-Strukturen von einem Tag auf den anderen nicht mehr zur Verfügung standen, was eine völlig unplanmäßige räumliche und strukturelle Neuorganisation von uns erforderte. Leider fanden wir in der Kürze der Zeit keine adäquate Ersatzlösung und mussten, um den CSC nicht völlig aufzugeben, sogar erst einmal zum Jahreswechsel wieder in unsere privaten Wohnungen und Kellerräume umziehen bzw. dort übergangsweise einlagern.
Doch wir wollten uns auch dadurch nicht kleinkriegen lassen und erst recht nicht unsere Arbeit aufgeben. So organisierten wir die ersten Netzwerktreffen aller im Antragsverfahren steckenden Anbauvereinigungen für Berlin Anfang dieses Jahres in den Räumen von Tom Hemps – wofür wir hiermit nochmal ausdrücklich DANKE sagen! Ohne diese räumliche Unterstützung wäre der Ausbau und Aufbau des Netzwerks noch mehr ins Stocken geraten.
Wo stehen wir aktuell?
Mit Stand 18.03.2025 liegt die Zahl bei 26 Anträgen auf gemeinschaftlichen Anbau beim LAGeSo, von denen immerhin 5 bereits genehmigt wurden.
Das zeigt, dass unsere Arbeit der letzten Jahre langsam Blüten trägt 😉 – auch wenn es in Berlin (wie immer) etwas schleppend vorangeht. Der CSC Berlin wird, aufgrund seiner Satzung und Mitgliederzahl, selbst keine Anbauvereinigung. Wir sind viel mehr dazu übergegangen, möglichst viele Anbauvereine bei der Gründung zu unterstützen und sie auf ihrem Weg zum gemeinschaftlichen Anbau zu begleiten. Denn wir sind davon überzeugt, dass wir so viel schneller die Voraussetzungen schaffen, dass auch ihr alle einen Platz in einer Anbauvereinigung in eurer Nähe findet.
Mit 4 der bereits genehmigten, 18 der im Antragsverfahren steckenden, sowie einigen in Gründung befindlichen Anbauvereine, stehen wir in Kontakt und unterstützen diese mit Rat und Tat bei allen Fragen rund um die Vereinsgründung und das Genehmigungsverfahren.
Um die Zusammenarbeit miteinander und untereinander zu stärken und einen besseren Einblick in das Genehmigungsverfahren des LAGeSo zu erhalten, haben wir gleich zu Beginn dieses Jahres ein monatliches Vernetzungstreffen für alle Anbauvereine in Berlin initiiert und organisiert. Bei diesen Treffen gab es in den letzten Monaten einen regen Informationsaustausch zwischen genehmigten und noch nicht genehmigten Anbauvereinen . Es konnten damit viele Unklarheiten beseitigt und viele offene Fragen beantwortet werden, was hoffentlich zu einer schnelleren Bearbeitung der restlichen und aller weiteren Anträge führen wird. Deshalb werden wir dieses Format auf jeden Fall, solange der Bedarf besteht, weiterführen. Denn:
Wir waren, sind und bleiben Überzeugungstäter*innen 😉
Trotz dieser ersten Erfolge bleibt die Lage in Berlin leider weit hinter unseren Erwartungen und einst einmal persönlich gesetzten Zielen zurück. Denn durch den absehbaren Bruch der alten Regierung zum Jahresende 2024 und die Neuwahlen im Februar 2025 ist die Diskussion rund um die Cannabis-Politik in Deutschland noch einmal erneut voll entbrannt und hat viele potenzielle Anbauvereine (auch in Berlin) so sehr verunsichert, sodass sie bisher zögern, ihre Anträge zu stellen.
Unser Versprechen gilt: Wir bleiben dran ! ! !
Denn: Die 5 bisher in Berlin genehmigten Anbauvereine zusammen können bzw. wollen aktuell nur etwa 1.000 Personen versorgen. Viele Vereine sind bereits voll belegt – es gibt aktuell also nur eine Lösung:
Berlin braucht mehrere Hundert Anbauvereine in den kommenden Jahren, um Euch und allen weiteren 380.000 Cannabiskonsument*innen in der Stadt den legalen Zugang zu Cannabis via gemeinschaftlichen Anbau in einer Anbauvereinigung zu ermöglichen.
Politische Unsicherheit – Was bedeutet das für uns?
Was die politischen Entscheidungen bzw. möglichen, rechtlichen Veränderungen hinsichtlich einer Verschärfung oder gar Rücknahme des CanG betrifft, können wir euch leider noch keine verbindliche Aussage mitteilen. Wie ihr sicherlich schon wisst, wünschen CDU/CSU eine völlige Rückabwicklung des CanG und die SPD hält bisher „noch“ dagegen. Da es in den Arbeitsgruppen zum Koalitionsvertrag darüber jedoch keine eindeutigen Aussagen gibt, ist davon auszugehen, dass dieses zwischen den Parteispitzen in den kommenden Tagen verhandelt wird.
Nach Meinung von Expert*innen ist es zwar unwahrscheinlich, dass das CanG komplett zurückgenommen wird, allerdings könnte es trotzdem zu maßgeblichen Veränderungen kommen – sowohl den individuellen privaten Anbau bei euch Zuhause, als auch den gemeinschaftlichen Cannabis-Anbau in einer Anbauvereinigung betreffend.
Wenn ihr euch über dieses Thema ausführlicher informieren wollt, empfehlen wir euch diesen Artikel: Kann Merz Cannabis Legalisierung rückgängig machen?
Bundesweite Vernetzung
Ein weiteres wichtiges Ereignis zum Anfang dieses Jahres war die Einladung am 13. Februar vom CSC Hamburg zum Runden Tisch mit Bürgerschaft und Verwaltung nach Hamburg. In dieser Runde ging es darum, wie es in Hamburg gelingen könnte, gemeinsam mit Politik und Verwaltung endlich rechtssichere und real umsetzbare Strukturen für Cannabisanbauvereine zu schaffen. Wir wollten in diesem Gespräch nicht nur unserem Schwesterverein zur Seite stehen, sondern vielmehr auch dort die Weichen für Berlin mit stellen.
Wir halten euch in der Zukunft auch darüber wieder mehr auf dem Laufenden Versprochen!
Gute Nachrichten zum Schluss!
Wir sind wieder auf der Mary Jane!
Vom 20. bis 22. Juni 2025 sind wir wieder auf der Mary Jane Berlin, Deutschlands größter und coolster Hanfmesse! Wir werden euch dort über die aktuellen Entwicklungen rund um die Berliner Anbauvereine informieren und all eure Fragen wie gewohnt persönlich beantworten. Zu dem werden wir in diesem Jahr alle genehmigten Anbauverein bei uns am Stand begrüßen und euch damit wenn möglich die Möglichkeit geben, dies besser kennen zu lernen und Ihnen im besten Fall sogar diesen beizutreten.
Neben spannenden Gesprächen und Networking erwartet euch noch mehr:
🎟 Tombola mit tollen Preisen – macht mit und gewinnt großartige Überraschungen!
💨 Smokers Lounge – entspannt euch und genießt die Atmosphäre in chilliger Runde.
Und das Beste: Mit dem Code ‚csc.berlin‘ bekommt ihr 10% Rabatt auf eure Tickets!
Kommt vorbei, bringt eure Fragen mit und lasst uns gemeinsam für eine starke, selbstbestimmte Cannabis-Kultur eintreten!
Wir freuen uns auf euch – bis bald auf der Mary Jane! 🌿💚
Neue Räume
Wir haben Anfang März endlich neue Räumlichkeiten gefunden und darin im letzten Monat wieder verbindliche Büro- und Orga-Strukturen mit 2 festen und bis zu 3 weiteren temporären Arbeitsplätzen für den CSC und das Netzwerk der Berliner und Brandenburger Cannabis-Anbau-Vereine geschaffen. Zudem haben wir die Möglichkeit, kleinere und größere Räume für Gründungsveranstaltungen, Netzwerktreffen und sogar für die Reaktivierung der realen Treffen der Berliner Cannabis-Patientinnengruppe nach Bedarf hinzuzubuchen. Wir planen bereits das nächste Netzwerktreffen aller Anbauvereine für April in unseren neuen Räumen. Weitere Gründer*innen warten bereits auf unsere Unterstützung. Für eine Anbauvereinigung in Gründung haben wir die Teilnahme an einer vom LAGeSo anerkannten Suchtpräventions-Schulung vermittelt und finanziell ermöglicht, damit auch sie möglichst zeitnah einen weiteren Antrag einreichen kann. Eine weitere steht unmittelbar vor der Beantragung beim LAGeSo.
Auch wenn wir in den letzten Monaten nicht so viel von uns hören ließen, war das letzte Jahr definitiv das ereignis- und auch arbeitsreichste Jahr, das hinter uns liegt. Wir haben es geschafft und den CSC Berlin e.V. auch durch diese unbequemen Zeiten gebracht. Wir danken hiermit von tiefstem Herzen allen, die das ermöglicht haben und gehen somit voll Zuversicht in unser 10. Jahr.
Ein großes DANKE an euch alle!
Für eure Unterstützung, eure Geduld und eure Beiträge – sowohl finanziell, ideell als auch zeitlich. Ab dem 1. April beginnt das neue Geschäftsjahr, und die nächsten Rechnungen für die Mitgliedsbeiträge der Saison 25/26 werden an euch versendet. Es bleibt wie gewohnt bei 12 Euro pro Jahr – das sind 1 Euro pro Monat, diese Beiträge sind essentiell, um unsere Arbeit fortzusetzen.
In diesem Sinne: Danke, dass Ihr uns und unsere Arbeit weiter unterstützt.
Euer CSC Berlin e.V.